Auf den Spuren einer Größe: Am Samstag geht’s nach Lauterach

19. September 2024

Ehrfurcht am Eingang, Reaktion auf dem Rasen – das wird gefragt sein, wenn es am Samstag zu Aufsteiger FC Lauterach auf die modernste Sportanlage der Regionalliga West geht.

Fünf Millionen Euro hat die Erweiterung der Sportanlage Ried gekostet, welche bei Fertigstellung im Frühjahr 2021 mit dem nunmehrigen Schmuckstück Bruno-Pezzey-Stadion Vollendung fand. Der damit verbundene Umzug des FC Lauterach von der Dammstraße ins neue Stadion kann zugleich als das finale Sahnehäubchen auf die Ägide der früheren „Bosse“, Präsident Norbert Heimpel und Obmann Harald Jussel, verstanden werden. 15 Jahre lang führten die beiden die Geschicke im Lauteracher Fußball.

Ein für uns neuer Gegner, eine erste Begegnung mit dem größten Verein der Marktgemeinde Lauterach.

Nach 30 Jahren und Fußballkrimi von Lochau: Back where they belong

Der jetzigen Vereinsführung, rund um Christian Schöpf an der Spitze, wurde damit ein wahrer Schatz vermacht, den man offensichtlich zu nutzen weiß. Denn am 8. Juni hievte sich der FC Lauterach mit 200 mitgereisten Fans dorthin, wo er mit dieser Infrastruktur definitiv hingehört: in die Regionalliga West. Unter Siegzwang am letzten Spieltag lag man in Lochau zur Pause 1:2 zurück, ehe in diesem nervenaufreibenden Fußballkrimi eine furiose zweite Halbzeit den Ausschlag gab – 5:3 gewann Lauterach am Ende das Spiel, und damit die Eliteliga Vorarlberg. Gelungen ist dies mit sechzehn Kaderspielern, davon 15 aus dem eigenen Nachwuchs – eine herausragende Leistung der größtenteils blutjungen Truppe.

Die Aufstiegshelden des FC Lauterach nach dem „Fußballkrimi von Lochau“

Erstmals seit der Saison 1994/95 spielt der FC Lauterach somit wieder in der Regionalliga. Nach 30 Jahren – flankiert vom stimmigen Drumherum, zu dem auch ein lokal ansässiger Hauptsponsor aus dem Rohrleitungs- und Industrieanlagenbau gehört – eine durchwegs runde Sache. Diesen Zeitsprung einmal angestellt, kommen wir unweigerlich zum größten Fußballer, den das Ländle je hervorgebracht hat, zu einer der schillerndsten Persönlichkeiten des österreichischen Fußballs überhaupt – ja, er ist ein Lauteracher:

Bruno Pezzey

Von Lauterach und dem FC Vorarlberg aus, startete Österreichs größter Defensiv-Zauberfuß aller Zeiten seine Karriere. 84 Spiele hat Pezzey für die Nationalmannschaft bestritten, darunter sämtliche Partien der Weltmeisterschaften 1978 in Argentinien, mit dem „Wunder von Cordoba“, und 1982 in Spanien. Dazwischen spielte und traf er 1979 für die damalige Weltauswahl und wurde mit Eintracht Frankfurt UEFA-Cup-Sieger 1980 sowie DFB-Pokalsieger 1981. Mit Werder Bremen schrammte er als Vizemeister zweimal denkbar knapp an der Deutschen Meisterschale vorbei.

National drückte der Ausnahmekönner dem Fußball in Innsbruck seinen Stempel auf: Viermal Österreichischer Meister und zwei Cup-Siege – die Bilanz einer Legende.
Umso tragischer, dass Bruno Edmund Pezzey, ausgerechnet einen Steinwurf von seiner erfolgreichen Wirkungsstätte entfernt, viel zu früh aus dem Leben scheiden musste: Am Silvestertag 1994 verstarb der zweifache Familienvater bei einem Eishockeyspiel in Innsbruck im Alter von nur 39 Jahren an einem plötzlichen Herztod.

Seine Positionen am Feld, Libero und Vorstopper, gelten heute als veraltet. Im Stile eines Defensiv-Freigeists hat er diese Rollen geprägt wie kaum ein anderer; Heribert Weber würde einem da am ehesten noch einfallen, oder international: Franz Beckenbauer. Für viele hierzulande ist und bleibt aber Bruno Pezzey der größte Defensivkünstler, der je in Erscheinung getreten ist – nicht umsonst erhält der „Fußballer des Jahres“ in Österreich beim jährlichen Galaabend den nach Pezzey benannten Preis, den „Bruno“.

Fußballlegende Bruno Pezzey wirkt mit, am „Wunder von Cordoba“. Bilder (Pezzey, Aufstiegsmannschaft) freundlich zur Verfügung gestellt vom FC Lauterach – Herzlichen Dank!

Hinten wie Pezzey, vorne wie Suleiman

Nur logisch, dass jetzt auch Lauterachs wunderschöne Heimstätte den Namen des größten Sohnes der Marktgemeinde trägt. Ein gewisses Maß an Ehrfurcht ist durchaus geboten, wenn wir uns am Samstag südlich des Bodensees einfinden. Wichtig freilich, dieses an den Stadiontoren abzulegen, auf dem Spielfeld richtig loszulegen und mit dem Anspruch auf drei Punkte auch hinten keine Unkonzentriertheiten mehr zuzulassen – so könnten wir im Verbund der Ketten, mit modernem Verschieben, wie das heute gemacht wird, zumindest in die Nähe dessen kommen, was Freigeist Pezzey seinerzeit in erfolgreichen 90 Minuten auf den Rasen gezaubert hat.

Zumal „Prädikat Pezzey“ den Gegnern des Ländle-Aufsteigers, jedenfalls bislang, nicht so sehr im Weg steht – Kuchl etwa ließ es in der Auftaktrunde gleich fünfmal klingeln, ebenso häufig bekamen die Grün-weißen dann auch bei Reichenau eingeschenkt. In den Wochen darauf hat sich der Liga-Neuling aber immer besser stabilisiert und am vergangenen Wochenende schließlich den ersten Saisonsieg eingefahren, ein 3:1 bei Vorjahresaufsteiger SC Röthis.

Torgefahr beim FC geht, nach aktueller Momentaufnahme eben aus der letzten Runde, vor allem von den Gebrüdern Suleiman aus. In Röthis war zunächst sowohl per Doppelpack Magid als auch, in der Nachspielzeit, Haatim erfolgreich.

In Röthis waren die Lauteracher zuletzt besser – toppen sie den formidablen „Sportplatz an der Ratz“ auch am Bratwurstgrill?

Es geht um die Wurst

Abschließend wäre da, angesichts eines wieder einmal neuen Gegners, mit dem wir es am Samstag zu tun bekommen, nur noch eine Frage zu klären, ein Aspekt, dem vielgereiste Vorarlberg-Kenner längst mit großer Zuversicht entgegenblicken – ausgedrückt in den Worten einer violetten Fanforums-Koryphäe: „Wie gut werden die Würste dort sein?“

Nun, es gibt erste Indizien in die Richtung „sehr gut“. Der Gastrochef des FC Lauterach ist Inhaber von „Michis Café“, einem echten Kultlokal in der Marktgemeinde, welches am Samstag aber geschlossen sein wird – denn der Chef ist am Fußballplatz, wenn der FC spielt, steht dort selbst am Grill und wird wohl alle auf ihre Kosten bringen, denen jetzt schon das Wasser im Mund zusammenläuft, beim Gedanken an die traumhafte Kombination am Spielfeldrand: Ein kühles Bier an goldenem Herbsttage und eine herzhafte Bratwurst von Ländle-Level.

Up where we belong

An Vorfreude schier unübertrefflich, dieses hochattraktive Auswärtsspiel in der achten Runde, zu dem ihr die Violetten unbedingt begleiten solltet. Geben wir unserer Hintermannschaft einen Hauch von Pezzey mit auf den Rasen, damit die Null wieder steht, und vergessen wir derweil nicht, worauf es für uns als Favorit außerdem ankommen wird: Zu Gast beim Aufsteiger, aufspielen wie ein Aufsteiger!

Weil wir nach oben g’hern und wieder Meister werd’n …

Behalten wir die blütenweiße Auswärtsweste?

Anpfiff ist am Samstagnachmittag zur besten Zeit – ab 15:30 Uhr rollt der Ball im Bruno-Pezzey-Stadion.

Ausfälle & Comebacks

  • Semir Gvozdjar & Mathias Theiner – stehen nach Verletzungen aus dem St.-Johann-Spiel einige Wochen lang nicht zur Verfügung
  • Christoph Bann – Comeback nach letzten Infos für September in Aussicht
  • Luca Schmitzberger – langzeitverletzter Neuzugang, kann’s frühestens Ende Oktober aufnehmen

Stahlend sonnig der Spieltag, strahlend Fassade und Innenbereich

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mit Mobiles Sandstrahlen Pargfrieder – treuer Partner der Salzburger Austria.

Live vom Spieltag: Unser WhatsApp-Kanal tickert schnell und zuverlässig – zusätzlich: Die heiße Schlussphase LIVE auf LaOla.Viola, der violetten Welle am Samstagnachmittag

Keine Gelegenheit, die Austria selbst vor Ort zu pushen? Dann pushen wir dich: Abonniere den WhatsApp-Kanal von Austria Salzburg, mit dem du am Spieltag nichts verpasst! Alle Tore, alle wichtigen Spielereignisse – sei informiert, bleib inspiriert, dann bist du fürs nächste Mal heiß, wieder selbst ins Stadion zu kommen!
Noch mehr vom Flair: Die letzten 19 Minuten plus Nachspielzeit sind wir dann wieder live drauf via Podbean (runterzuladen über die gängigen App-Stores, der Podcast funktioniert aber auch direkt über den Link), diesmal also ab ca. 16:55 Uhr. Die Audio-Liveübertragung gibt’s ab Sonntag auch zum Nachhören, eingebettet im Nachbericht hier auf unserer Website oder immer griffbereit – dazu einfach unseren Austria Salzburg Podcast-Kanal abonnieren!


Anfahrt

Sportplatzstraße 3, 6923 Lauterach

Von der Bahnhaltestelle Lauterach sind es 2,2 km bzw. fußläufig eine knappe halbe Stunde bis zum Stadion.

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