§ 2006, Abs. 19: Kurzer Prozess mit Kufstein – 5:1 zum Meisterschaftsauftakt

4. August 2024

„Reformpläne aus dem Heiligen Land“ kamen am Samstag keine ans Tageslicht – deshalb konnte die Austria ganz einfach festhalten an einer der schönsten Gesetzmäßigkeiten, die sie seit der violetten Wiederauferstehung 2006 etabliert hat. Ein Meisterschaftsstart nach Maß, ganz so wie wir’s gewohnt sind.

Seit gut 100 Jahren gibt es die Bundesverfassung, vor mehr als 200 Jahren wurde das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch zur Anwendung gebracht und in erstaunlich zentralen Gebieten gehen Bestimmungen sogar zurück auf die Zeiten Maria Theresias – ja, wichtige Gesetze sind mitunter ganz schön alt in Österreich.
In so historische Sphären schaffen wir’s noch nicht, aber seit gestern ist klar: Nächsten Sommer haben wir die Chance, das 20er-Jubiläum unseres statistischen Paradeparagraphen zu feiern.

Eine Instanz für Recht und Gerechtigkeit, stets alles im Griff, auch und gerade ob der unaufgeregten Spielleitung eine Erwähnung wert: Das umsichtige Schiedsrichter-Trio aus Vorarlberg unter der Leitung von Andreas Lener.

Lethargisches Kufstein chancenlos

Paragraf § 2006, Absatz 19 wurde am gestrigen Samstag in Form des FC Kufstein nämlich im Eilverfahren verabschiedet. Gleich zu Beginn des Spiels wurde deutlich, dass die Tiroler diesbezüglich keine Einwände erheben sollten – für alle, die „fußballjuristisch“ nicht so bewandert sind: Das gestrige ist das inzwischen 19. Erstrundenspiel einer Meisterschaft seit unserer Wiederauferstehung 2006, keines dieser 19 ging verloren, lediglich drei Remis mischten sich darunter, und mit dem Erfolg gestern sind es ganze neun Auftaktspiele seit 2016, die allesamt sogar gewonnen wurden.

Das Instinktnäschen unserer Nummer 29 riecht – uns schmeckt’s. Tolle Leistung einmal mehr, Joey Zottl.

Für Kufstein hätte es im Vergleich zu den letzten Tests eine klare Leistungssteigerung gebraucht. Die gab’s nicht, stattdessen den frühen Rückstand nach nur fünf Minuten – Joey Zottl ist wie schon in der Vorsaison unser erster Liga-Torschütze. Eklatant zeigte sich die Lethargie des Gegners in der Folge, nie kamen die Gäste ins Tempo, Kufstein blieb äußerst passiv und ließ geschehen. So gesehen war das 2:0 durch Marinko Sorda in der 34. Minute schon überfällig, sein perfekt gegen die Laufrichtung des Torhüters gesetzter Kopfball war angesichts des Gebotenen als Vorentscheidung einzuordnen.

Damit waren die Violetten gestern quasi schon durch, die Kufsteiner „gegrillt“: Marinko Sorda dreht jubelnd ab, nachdem er wie aus einem Guss zum 2:0 eingeköpfelt hat.

Vorbildlich im Vorstandsamt – Danke, Christian Hochhauser!

Nachdem in der Halbzeitpause Christian Hochhauser für seine großen Verdienste während seiner mehr als sechsjährigen Amtszeit im Vorstand von ebendiesem geehrt wurde, bot sich auf dem Rasen ein Abbild von Durchgang eins. In der 48. Minute nutzte Aaron Boold Volkert aus zentraler Position im Strafraum gleich die nächste Einschussgelegenheit zum 3:0.

Zwar kamen die Tiroler durch Sandro Gavric zwischenzeitlich zum Ehrentreffer, als Antwort darauf avancierten zunächst Zottl (68.) und mit der letzten Aktion des Spiels Marinko Sorda jeweils zu Doppelpackern und stellten mit dem 5:1 ein angemessenes Ergebnis in einem Spiel her, welches durch die totale Dominanz der Austria gekennzeichnet war.

Hat uns als langjähriges Vorstandsmitglied erfolgreich durch schwierigstes Fahrwasser manövriert: Danke für ganz viel Courage und Engagement, Christian Hochhauser!

Vertrauen gefragt!

„Wir waren spielerisch top und aggressiv. Ein paar Tore zu wenig haben wir geschossen, aber wir können mit diesem Auftritt sehr zufrieden sein“, so Christian Schaider unmittelbar nach dem Spiel.
Einiges an Vertrauen, für das unser Coach dabei auch in Richtung Umfeld warb, sollte zurückgekehrt sein in diesen überzeugenden 90 Minuten, einiges an Gras ist hoffentlich gewachsen auf die bittere Enttäuschung, die wir vorige Woche hinnehmen mussten.

Beine hochlagern wäre eigentlich erst für den Sonntag danach angesagt gewesen – auf die Truppe von Daniel Wilson wartet noch viel Arbeit.

Mit Selbstvertrauen bei jedem Einzelnen, Zutrauen vom Betreuerstab ausgehend innerhalb der gesamten Mannschaft und bestimmt mit zusehends vernehmbarem Vertrauen aus dem Umfeld geht’s an die nächsten Aufgaben.
Auswärts wartet schon am kommenden Freitag (19:00 Uhr) der SK Bischofshofen. Im nächsten Heimspiel kommt es dann in zwei Wochen, am 17. August, zum ersten richtigen Schlager dieser jungen Saison: Zu Gast dann im Max-Aicher-Stadion ist der souverän gestartete Vizemeister VfB Hohenems.

So süß strahlt es sich in den Farben der Austria <3

Die violette Welle zum Nachhören

Hier zunächst die akustischen Eindrücke des Samstags:

11:20 Tooor!!! Joey Zottl trifft zum 4:1 // 20:40 Bisheriger Spielverlauf // 24:30 § 2006 – Das Gesetz der Serie // 30:50 Kritik nach dem Cup-Aus // 36:20 Tooor zum 5:1 Endstand durch Marinko Sorda // 38:40 Auftaktmonster Austria // 41:30 Christian Schaider im Interview // 44:30 Trendfarbe Violett // 45:50 Ausblick // 48:00 Danke, Christian Hochhauser! // 52:30 Ergebnisse der Konkurrenz

Alle Ergebnisse des Auftaktspieltags im Überblick

  • Hohenems – Kitzbühel 2:0
  • Dornbirn – Schwaz 6:1
  • Saalfelden – St. Johann 1:1
  • Lauterach – Kuchl 1:5
  • Reichenau – Wals-Grünau 5:0
  • Röthis – Bischofshofen 0:0
  • Imst – Altach II 3:1
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